Austrian Beer Challenge 2021

Nach einer langen Pause endlich wieder!

Im letzten Jahr konnte die Veranstaltung ja aufgrund der Pandemie leider nicht stattfinden, aber heuer war es wieder soweit. Wer es noch nicht weiß: Die Austrian Beer Challenge (ABC) wird seit 2003 von einem unabhängigen Verein – der Bier IG – ausgerichtet, und ist die Staatsmeisterschaft für Brauereien und Hobbybrauer in Österreich (Infofolder).

Wir fiebern der ABC immer aus zwei Gründen entgegen: Einerseits stellen wir uns als Hobbybrauer mit einigen unserer Biere dem Wettbewerb, andererseits haben wir uns auch heuer wieder als Helfer angemeldet, was uns beim letzten Mal schon sehr viel Spaß gemacht hat.

Schon Monate vorher überlegen wir, welche unserer Biere wir für gut genug befinden, und planen dann das Braujahr entsprechend, um diese auch zum richtigen Zeitpunkt fertig zu haben. Bei manchen Stilen bedeutet das monatelange Reifezeit einzukalkulieren, bei anderen wiederum diese möglichst frisch in der Flasche zu haben. Nach viel Hin und Her haben wir dann Rosi, Maria Mango, Yule Cat, Terminator und Black Bomb angemeldet.

Traditionell beginnt die ABC am Freitag, und der Veranstaltungsort war wir letztes Jahr das Casino Baden. Nachdem wir unsere eigenen Biere abgegeben haben, ging es als Helfer an die Arbeit: Rund 660 Biere wurden eingereicht, teilweise per Post und teilweise persönlich abgegeben. Je nach Flaschengröße müssen 4-9 Flaschen pro Einreichung registriert und nummeriert werden, und ein Teil wird sofort für die erste Verkostung am nächsten Tag eingekühlt.

Zumindest die Hobbybrauer kommen meist persönlich ins Casino, weil es neben der Abgabe auch noch ein umfangreiches Rahmenprogramm gibt.

Nach Vorträgen und Führungen am Nachmittag findet abends auch noch ein Stammtisch XXL statt, und man hat dort Gelegenheit sich mit Kollegen auszutauschen. Und natürlich das eine oder andere Bier zu trinken.

Am nächsten Tag wird es dann ernst – in einer ersten Verkostungsrunde werden alle Biere von 75 Fachjuroren (30 davon international) verkostet. An der BJCP orientiert wurden die Biere in 18 Stilgruppen aufgeteilt (wie etwa Pils, Märzen und Festbiere, Porter und Stouts bis hin zu holzfassgereiften Bieren). Pro Verkostungsrunde bekommen 5 Juroren um die 10 Proben serviert und haben dann eine halbe Stunde Zeit ihre Punkte zu vergeben. Für die Helfer ist das ordentlicher Stress – es gibt insgesamt 8 Verkostungstische, und pro Tisch müssen bis zu 30 Flaschen möglichst gleichzeitig geöffnet, eingeschenkt und serviert werden.

Wenn die Juroren an einem Tisch fertig sind, muss dieser abgeräumt und für die nächste Runde vorbereitet werden. Außerdem liegen dann schon Ergebnisse auf Bewertungsbögen vor, die dann elektronisch erfasst werden. Wenn dann am Ende des Tages die Vorrunde abgeschlossen ist, müssen neue Proben aller Biere, die es ins Finale geschafft haben, eingekühlt werden.

Als Dank für die Juroren und Helfer, die alle unentgeltlich arbeiten, gab es am Abend noch ein Bierkulinarium, in dessen Rahmen auch einige der altgedienten Bier IG Mitglieder geehrt wurden.

Kulinarisch war der Abend jedenfalls top: 4 Gänge mit jeweils passender Bierbegleitung, zusammengestellt und moderiert von Harry Mittermaier.

Danach gab es noch etwas ganz Besonderes: Ein 5 Kilo Stilton, der 2 Wochen Zeit hatte sich mit 14%igem Samichlaus von der Brauerei Schloss Eggenberg vollzusaugen und dazu 3 Jahrgänge desselben Bieres, das älteste davon 20 Jahre alt.

Als Höhepunkt finden am Sonntag die Finalrunden statt. Nur die besten Biere aus der Vorrunde kommen auf den Tisch, und die Juroren haben dann etwa eine Stunde Zeit, sich auf die besten drei des jeweiligen Stils zu einigen.

Eine Neuheit gab es dann heuer auch noch: Aus allen 18 Siegern der einzelnen Stile wurde in zwei allerletzten Verkostungen ein “Best of Show” ausgewählt, jeweils aus dem Bereich der Hobbybrauer und der gewerblichen Brauereien.

Wer sich einen Stockerlplatz sichern konnte ist übrigens noch geheim. Erst Ende Oktober werden die Sieger im Rahmen einer Biergala im Schutzhaus Zukunft auf der Schmelz in Wien bekannt gegeben und geehrt.

Nur ein Ergebnis ist schon bekannt: Im Vorfeld der ABC gab es heuer erstmals einen Label Contest, bei dem in Form einer öffentlichen Onlineabstimmung die besten Bieretiketten gewählt wurden. Und zumindest dabei können wir uns über unser Abschneiden schon freuen: Nicht nur dass es gleich zwei unserer Designs in die Auswahl der besten 10 geschafft haben, sind Rosi und Holy Shit dann auch noch ex aequo auf Platz 3 gelandet!