Brautag mit Peter von 6beers

Heute wurde mal eine Nummer größer gebraut.

Peter von 6beers hat uns eingeladen ihm an einem Brautag zu helfen und über die Schulter zu schauen. Das Angebot haben wir gerne angenommen und waren pünktlich um 7 Uhr bei WieNeuBräu in Wiener Neudorf, wo Peter sein Bier – heute das TropicAle – braut. Das Malz hatte Peter schon am Vortag geschrotet und wir bekamen daher gleich prompt einen Eimer in die Hand zum Einmaischen.

Die Anlage stammt von Polsinelli und man kann in einem Durchgang etwa 500 Liter Bier brauen. Beheizt wird mit Gas, kalt war uns daher nicht.

Dank des Rührwerks läuft das Maischen mit Kombirast auch ohne dass man viel aufpasst. Wir haben die Zeit genutzt und ein paar Kostproben aus einem Lagerfass und direkt aus dem Gärtank ein super frisches High’n’Dry Brut IPA verkostet.

Nach dem Maischen geht es per Schwerkraft in den Läuterbottich, es wird abgeläutert und über einen selbst gebauten Läutergrant zurück in den gereinigten Heizkessel gepumpt. Wie bei uns früher mit dem Einkocher wird beim Abläutern auch schon hoch geheizt, sodass am Ende des Läuterns schon bald mit dem Würzekochen begonnen werden kann.

Die Hopfengaben waren schon passend abgewogen und kamen nach und nach dazu. So ein randvoller Kochtopf schaut schon nochmal beeindruckender aus, wenn da 500 Liter am Wallen sind. Während des Kochens wird der Läuterbottich entleert und gereinigt, da fallen schon ein paar Scheibtruhen an Treber an.

Gereinigt wird überhaupt recht viel und immer gleich sofort. Bei Kochende kommt dann wieder ein genialer Eigenbau zum Einsatz. Über einen Kupferring wird die Außenseite des Kessels mit kaltem Wasser berieselt, was die Würze überraschend schnell auf 80 °C bringt. Der Whirpool wird übrigens ganz klassisch mit einem Braupaddel angerührt.

Während sich der Trub setzt, haben wir noch einen Abstecher in den Fasskeller gemacht und am Nachtflug-Fass gerochen. Sehr geil!

Wir waren ja gespannt, wie sich eine solche Menge an Würze effizient auf Anstelltemperatur bringen lässt. Es ging dann überraschend schnell: Über einen Plattenwärmetauscher mit Brunnenwasser wird die Würze gekühlt und direkt in den Nebenraum in den Gärtank gepumpt. Dessen Kühlung per Doppelmantel erledigt dann den Rest.

Die Hefe wird rehydriert und es erfolgt die Endreinigung der Brauanlage.

Nach gut 7 Stunden wird die Hefe angestellt, der Tank verschlossen und fast 500 Liter Würze warten auf die Gärung.

Zum Abschluss haben wir noch ein Porter frisch aus dem Tank gezwickelt und verkostet.

Vielen Dank nochmal an Peter, dass er sich Zeit für uns genommen und unsere 100 Fragen geduldig beantwortet hat.