Wenn die Hauptgärung im Gäreimer beendet ist, folgt die Abfüllung in Flaschen oder Fässer (Kegs).
Da wir die Flaschen immer gleich nach dem Austrinken ordentlich ausspülen und die Etiketten entfernen, spülen wir sie kurz vor der Abfüllung nur noch mit heißem Wasser durch. Dafür kommt der Flaschenreiniger Blast zum Einsatz.
Je nach Bier verwenden wir unterschiedliche Gebinde. Den Großteil füllen wir normalerweise in Flaschen, die 5 Liter Kegs nehmen wir hauptsächlich für Feiern. Die Bügelflaschen haben wir eher aus historischen Gründen, weil wir damals damit begonnen hatten. Heute bevorzugen wir die normalen Kronkorken-/Pfandflaschen. Bei Spezial- oder Starkbieren füllen wir oft in 0,33 Liter Longneck oder Steinies ab. Die schwarzen Longneckflaschen sind zwar sehr schön, aber schwer zu füllen weil sie völlig undurchsichtig sind.
Die Nachgärung in der Flasche ist nötig, damit CO2 ins Bier kommt. Dafür sorgt wieder die Hefe, aber weil die während der Hauptgärung schon den ganzen Zucker in der Bierwürze aufgefressen hat, muss sie für die Nachgärung noch extra gefüttert werden. Je nachdem wie spritzig das Bier am Ende werden soll, wird die jeweils passende Zuckermenge pro Flasche berechnet, abgewogen und in die Flasche vorgelegt.
Bei Kegs ist kein Zucker nötig, dort machen wir eine Zwangskarbonisierung mit CO2 aus der Sodastreamflasche.
Nachdem wir lange Zeit ein Abfüllröhrchen verwendet haben, sind wir jetzt auf die Blichmann BeerGun umgestiegen. Außerdem verwenden wir statt eines Hahns am Gäreimer jetzt den Bierheber. Ein anderes hilfreiches Utensil ist das Montagekissen, mit dem wir den Eimer gegen Endes des Abfüllens schräg stellen.
Ein bis zwei Tage vor der Abüllung kühlen wir den Gäreimer auf 2 °C ab (Cold Crash). So wird das Bier klarer und es kommt auch zu weniger Schaumbildung beim Abfüllen. Der Bierheber kommt in den Eimer und wird mit einer Klammer fixiert und dann wird die BeerGun mit dem Bierheber und der Sodastreamflasche verbunden.
Luft bzw. Sauerstoff will man tunlichst vermeiden, weil es zur Oxidation des Bieres führen kann. Wir legen immer etwas CO2 in die Flasche vor, füllen sie dann und verdrängen dann die restliche Luft im Hals mit einem weiteren CO2 Stoß. Das machen wir bei Flaschen und bei Kegs gleich.
Zum verschließen der Kronkorkenflaschen haben wir einen einfachen Handverschließer. Bei jedem Sud füllen wir eine Bügelflasche ab und ersetzen dort den normalen Bügelverschluss durch ein Flaschenmanometer. Damit kann man den Druck in der Nachgärung kontrollieren.
Der letzte Schluck aus dem Gäreimer wird dann immer noch verkostet, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Ein Blick in den Gäreimer zeigt dann eine dicke Schicht aus Hefe und Hopfenresten. Die Flaschen werden jetzt bei 20 °C gelagert, bis die Hefe den Zucker abgebaut hat und der gewünschte Druck erreicht ist – das dauert etwa 2-3 Wochen.
Ein Keg käme dagegen sofort in den Kühlschrank zur Reifung, angeschlossen an die Sodastreamflasche. Dabei stellt man das Manometer auf den gewünschten Zieldruck, der dann nach ungefähr einer Woche erreicht ist.
Jetzt bleiben nur doch die zwei Haupttätigigkeiten der Brauerin bzw. des Brauers: Die verwendeten Utensilien werden geputzt und dann wird geduldig gewartet.
sehr spannend und informativ