Würzekühlung

Eine kurze Geschichte der Würzekühlung.

Für die Abkühlung der Würze nach dem Hopfenkochen verwenden wir üblicherweise Leitungswasser, das wir durch den Doppelmantel des Speidel Braumeister und eine Edelstahl-Kühlspirale, die in der Würze hängt, laufen lassen. Damit bekommen wir unsere 20 Liter Würze problemlos auf 20 °C oder etwas weniger, das hängt immer auch von der Leitungswassertemperatur ab.

Für obergärige Biere ist das auch ausreichend, nur bei untergärigen mussten wir uns etwas einfallen lassen, um die Würze noch weiter auf 10 °C abzukühlen. Früher haben wir diese Aufgabe dem Gärkühlschrank überlassen, das dauert aber doch recht lange. 

Nach ein paar Experimenten mit Eiswasser als Kühlmedium haben wir uns dann dafür einen Eiswasserkühler gebaut, der die Aufgabe in etwa 15 Minuten erledigt. Für das Eiswasser kühlen wir vorab etwa 5 Liter Wasser auf 0 °C herab, und frieren 3 kg Eiswürfel ein (12 Eiswürfelschalen mit je 250 ml). 

Um das Eiswasser im Kreis zu pumpen, haben wir uns bei Amazon eine kleine Pumpe besorgt. Unser Modell gibt es dort leider nicht mehr, aber eine Suche nach Tauchpumpe, Aquarienpumpe oder Teichpumpe bringt passende Ergebnisse. Zu schwach sollte sie nicht sein, das 15W Modell das wir zuerst probiert haben, haben wir dann schnell gegen eine Variante mit 60W umgetauscht. Es gibt Pumpen mit wechselbaren Schlauchdüsen, da kann man dann mit dem passenden Gewindenippel (z.B. 1/2 Zoll auf 3/4 Zoll in unserem Fall) an der Pumpe auch einen Gardena-Hahnverbinder anbringen – meist hat man an der Kühlspirale ja auch einen Gardena-Anschluss.

Im ersten Versuch haben wir jetzt einfach den Wasserzulauf beim Erreichen von etwa 20 °C von Leitungswasser auf die Eiswasserpumpe umgesteckt und so im Braumeister weiter gekühlt. Das funktioniert an sich auch; da man aber die Kühlspirale in diesem Setup nicht bewegen will, um nicht wieder alles aufzuwühlen, dauert es länger als nötig. Wir sind daher dazu übergegangen, die Würze nach der Kühlung auf 20 °C in den Gäreimer abzuseihen, und dann dort weiter zu kühlen. Auch wenn dort dann nur mehr die Kühlspirale ohne Doppelmantel verwendet wird, kann man durch Bewegen der Kühlspirale in der Würze den Prozess sehr beschleunigen.

Etwas gestört hat uns nur noch, dass man eigentlich drei Hände braucht, um einerseits zu schauen dass Pumpe und Abwasserschlauch auch wirklich im Kübel mit Eiswasser bleiben und andererseits die Kühlspirale zu bewegen und auch laufend die Temperatur der Würze zu messen.

Wir haben uns deswegen dann ein geschlossenes System für die Eiswasserkühlung gebaut. In den Deckel eines Plastikeimers von Auer Packaging wurden zwei Öffnungen gebohrt. Durch eine führt das Stromkabel der Pumpe nach außen und der Zulaufschlauch der Kühlspirale nach innen, wo er an die Pumpe angesteckt wird, die mit Saugnäpfen am Boden hält.

In die andere Öffnung haben wir eine Tankdurchführung (auch als Regentonnendurchführung zu finden) montiert, auf der außen ein Gardena-Hahnverbinder montiert ist. An diesen Anschluss kommt der Ablauf der Kühlspirale.

Die Pumpe saugt also Eiswasser an, pumpt es durch die Kühlspirale und von dort zurück in den Eimer, wo das Wasser auf die schwimmenden Eiswürfel plätschert. So hat man jetzt die Hände frei, um mit der Kühlspirale in der Würze zu rühren.

Wir haben absichtlich keine Links zu den Bauteilen gesetzt, da sich zumindest bei Amazon das Sortiment sowieso immer wieder ändert. Alles was man braucht sollte aber entweder online oder im Baumarkt zu finden sein.